Am Sonntag den 29. September 2019 findet der nächste „Miteinander Mittendrin“ Gottesdienst in der Stiftskirche statt. Dieses Mal wird der bekannte Pater Klaus Mertes SJ über das Thema „Hoffnung!“ sprechen. Mit seiner kritischen und zugleich konstruktiven Art gilt er als einer der profiliertesten Köpfe der katholischen Kirche in Deutschland.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“

Ein Sprichwort sagt „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Das dem in der Tat zumeist so ist, das kann begrüßt oder bedauert werden. Denn entweder schöpft man Kraft aus der Hoffnung oder aber sie verlängert das Leiden und am Ende hat man sich nur „falsche Hoffnungen“ gemacht. 

Die Hoffnung ist eine Tugend, die dabei hilft, „in Bedrängnis“ zu leben – so sah es der Apostel Paulus. Für ihn war die Hoffnung eine Quelle zur Überwindung von Mutlosigkeit und Angst. Und auch Klaus Mertes ist dafür bekannt, ein großer Befürworter der Hoffnung zu sein, obgleich er sich intensiv mit den Schattenseiten von Kirche und Gesellschaft befasst. 

Pater Klaus Mertes SJ

Der Jesuit wurde 2010 bundesweit bekannt, als er die Missbrauchsfälle am Canisius-Kolleg Berlin öffentlich machte.

Im Deutschlandfunk sagt er kürzlich:

„Wenn man kirchlich ist, wie ich es bin, und mit Leib und Seele katholisch, dann weiß man, Veränderungsprozesse in der katholischen Kirche – 1,2 Milliarden Menschen weltweit, ganz viele verschiedene Kulturen – dauern richtig lange. Und deswegen verbindet sich bei mir das Gefühl der Wut über das, was alles unterlassen wird und nicht getan wird, mit der Entschiedenheit zu strategischer Geduld und in diesem Sinne habe ich große Hoffnung.“

Nach einem Studium in klassischer Philologie und Slawistik trat Klaus Mertes 1977 in den Jesuitenorden ein und studierte anschließend noch Philosophie und Theologie. Seit 1990 ist er im Schuldienst, von 2000 bis 2011 war er Rektor des Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg Berlin, seit 2011 ist er als Direktor am internationalen Jesuitenkolleg in St. Blasien tätig. Zudem ist er Autor und Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“, einer der ältesten Kulturzeitschriften Deutschlands

Eckdaten

Der Gottesdienst findet am Sonntag den 29. September 2019 um 18 Uhr in unserer Stiftskirche Liebfrauen (Marktplatz 1, 76530 Baden-Baden) statt. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Band Canto Euchario aus Balg unter der Leitung von Michael Vilgis.