
Ein fulminanter Auftakt für die Renovierung
28. Oktober 2017
Benefiz-CD zugunsten der Renovierung der Stiftskirche
25. November 2017
Die Voruntersuchungen für die kommende Renovierung sind schon mitten im Gange. Der Boden im Chor über den Grabplatten wurde mit Georadar untersucht und die Wände und Kunstwerke auf Salze und Feuchtigkeit.
Wer in letzter Zeit die Stiftskirche außerhalb der Gottesdienstzeiten und Konzerte besucht hat, mag sich über Menschen gewundert haben, die mit Laptops und den seltsamsten Messgegenständen in der Kirche hantierten. Es sind allesamt erfahrene Experten für historische Baudenkmäler. Ihre Messungen und Einschätzungen bilden die Grundlage für den noch zu erstellenden Renovierungsplan.
Die Lage mitten im Thermalwassergebiet sorgt schon seit Jahrzenten, vermutlich gar Jahrhunderten, für einzigartige Auswirkungen. Und die Sanierungsmaßnahmen in den 60er Jahren (u.a. Abdichtung des Bodens mit Waschbeton) haben vermutlich dazu geführt, eine Kapillarwirkung an den Säulen und Wänden zu erzeugen, durch die das Wasser nun erst recht hochsteigt. Schon in den 90er Jahren wurden – übrigens vom ehemaligen Vorgesetzten von Frau Zöldföldi – tiefe Löcher in Wände und Säulen gebohrt, um Bohrkerne zu entnehmen und auf Schäden zu untersuchen. Erfreulicherweise sind die heutigen Methoden schonender: hochsensible Nahinfrarotspektrometer, die mittels Licht Stärke und Art der Salze sowie den Grad der Feuchtigkeit im Mauerwerk erkennen.
„Es sind starke Schäden“ – Untersuchung Salze & Feuchte
Auf manch einer Grabplatte hat das eigens eingeflogene Messgerät für Salze in Gemäuern gestreikt: Der Salzgehalt war einfach zu hoch. Sie untersuche ja viele Kirchen, meinte Judit Zöldföldi von der Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart, Bereich Denkmalschutz, aber so etwas habe sie noch nicht erlebt. Die Schäden seien wirklich gravierend. Auch dass man die Salze von den Wänden regelrecht ablöffeln könne, war für die Wissenschaftlerin ein neues Erlebnis. Aber welche andere Kirche wird auch, wie die Stiftskirche, von Thermalwasserströmen unterflossen?Die Lage mitten im Thermalwassergebiet sorgt schon seit Jahrzenten, vermutlich gar Jahrhunderten, für einzigartige Auswirkungen. Und die Sanierungsmaßnahmen in den 60er Jahren (u.a. Abdichtung des Bodens mit Waschbeton) haben vermutlich dazu geführt, eine Kapillarwirkung an den Säulen und Wänden zu erzeugen, durch die das Wasser nun erst recht hochsteigt. Schon in den 90er Jahren wurden – übrigens vom ehemaligen Vorgesetzten von Frau Zöldföldi – tiefe Löcher in Wände und Säulen gebohrt, um Bohrkerne zu entnehmen und auf Schäden zu untersuchen. Erfreulicherweise sind die heutigen Methoden schonender: hochsensible Nahinfrarotspektrometer, die mittels Licht Stärke und Art der Salze sowie den Grad der Feuchtigkeit im Mauerwerk erkennen.
„Die Lage der Gräber entspricht weder den Plänen noch den Grabplatten“
– GeoradaruntersuchungBauingenieurin Gabriele Patitz in neongelber Jacke schiebt eine Art Kehrmaschine über die Grabplatten im Chor, eine Reihe nach der anderen fährt sie ab. Ihr Kollege Markus Hüber, Geophysiker, schaut sich das, was die Maschine mittels Radarwellen erfasst, am Laptop an: Der Bildschirm zeigt Wellen und Linien in verschiedenen Farben. Sie zeigen die Hohlräume unter den Bodenplatten auf, ohne dass die Grabplatten geöffnet werden müssen. Die Gräber mit Sauerstoff und Licht in Kontakt zu bringen, könnte zerstörerische Auswirkungen haben. Die Radarwellen hingegen helfen, einen genauen Plan der Hohlräume ohne Beschädigungen zu erstellen.
Das erste Ergebnis: Es sind mehrere Grüfte vorhanden – und ihre Lagen entsprechen weder den Grabplatten noch den vorhandenen Plänen. Der praktische Nutzen der Untersuchung: Aufgrund des neuen Plans kann die Position für eine Hebebühne bestimmt werden, die es braucht, um Decke und Wände im oberen Bereich zu reinigen. Wobei erst die für März erwarteten genauen Auswertungen zeigen, ob überhaupt eine Hebebühne aufgestellt werden kann. Möglicherweise gibt es zu viele Grüfte, Löcher und Kanäle ...
Das erste Ergebnis: Es sind mehrere Grüfte vorhanden – und ihre Lagen entsprechen weder den Grabplatten noch den vorhandenen Plänen. Der praktische Nutzen der Untersuchung: Aufgrund des neuen Plans kann die Position für eine Hebebühne bestimmt werden, die es braucht, um Decke und Wände im oberen Bereich zu reinigen. Wobei erst die für März erwarteten genauen Auswertungen zeigen, ob überhaupt eine Hebebühne aufgestellt werden kann. Möglicherweise gibt es zu viele Grüfte, Löcher und Kanäle ...
