
Patenschaftsgeschichten – Helmut Degler
29. März 2021
Renovation der Stiftskirche macht Fortschritte
12. Juli 2021Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen in der Stiftskirche wurde unbeabsichtigt eine kleine Lücke in die Grabkammer des Trierer Fürstbischofs Jakob II. von Baden gefräst.
Jakob (1471-1511) war der älteste Sohn von Markgraf Christoph I. und seiner Frau Ottilie von Katzenelnbogen. Christoph I. war der letzte Markgraf vor der Teilung des Landes in die beiden Teile Baden-Baden und Baden Durlach.
Wie in der Familie üblich schlug Jakob eine geistliche Laufbahn ein. Er wurde 1503 „Kurerzbischof“ von Trier, das heißt, er wäre bei einer Wahl zum Deutschen König stimmberechtigt gewesen.
Nach kurzer Regierungszeit verstarb er 1511 und wurde in Koblenz im Chorherren-Stift St. Florin beigesetzt. In Folge der Napoleonischen Kriege und der Säkularisierung sollte St. Florin zunächst zum städtischen Schlachthaus umgewidmet werden, wurde dann aber später unter preußischem Einfluss evangelische Stadtkirche.
In diesem Umbruch sorgte das Haus Baden 1808 für eine Überführung des Leichnams in die Familiengrabstätte in der Stiftskirche. Als die Grabkammer damals ausgehoben wurde, wurde für den geistlichen Vorfahren am Kopfende eine Christusfigur aufgemalt, die auch heute noch durch ihre frischen Farben wirkt und gut zur Osterzeit passt.
An den Seitenwänden wurden zwei rote Kreuze aufgemalt. Gleiches wird von der Grablege in Koblenz berichtet. Darüber hinaus ist das Grabmal in keinem guten Zustand, was wohl mit der hohen Feuchtigkeit im Boden zusammenhängt.
Das schöne Epitaph für Jakob II. mit der Darstellung der Grablegung Christi wurde ebenfalls aus Koblenz überführt und befindet sich heute im Chorraum der Stiftskirche. Bei den Sanierungsmaßnahmen ist nicht geplant, die Gräber der markgräflichen Familie zu öffnen.
Foto: Karen Veihelmann
