
Diamantsteine
23. März 2021
Romanische Rundbögen
23. März 2021Schallläden
Als die Stiftskirche 1689 niederbrannte, ging auch der damalige gotische Spitzhelm verloren, der noch auf dem bekannten Merian-Stich zu sehen ist. 1712-1714 setzte Michael Ludwig Rohrer, der böhmische Baumeister der Markgräfin Sibylla Augusta, dem Turm einen barocken pastellroten Aufbau auf mit grauen Schallläden, Diamantsteinen unter den Zifferblättern und so genannten „Welschen Hauben“.
Die Schallläden waren durch den Zahn der Zeit jedoch so marode geworden, dass man ganze Stücke mit der bloßen Hand herausbrechen konnte. Im Zuge der Turmrenovierung 2020 wurden sie erneuert und auch die Läuteanlage wurde grundlegend saniert (neue Holzjoche, neue geschmiedete Stahl-Klöppel, sanierter Stahl-Glockenstuhl). Die Gunst der Stunde wurde genutzt, um den Glockenklang zu verfeinern – vor allem auch mit Hilfe der Schallläden. Sie sind nun etwas stärker geschlossen. Dadurch mischt sich der Klang erst in der Glockenstube, bevor er durch die Öffnungen der Schallläden in die Stadt hinausströmt. Der vordergründige Moment des Klöppelanschlags, der die größte Schallenergie erzeugt, ist nicht mehr so stark zu hören, der Klang ist etwas weicher.