
Informationsveranstaltung zur Renovation
6. Februar 2020
Wie kann ich spenden?
11. Februar 2020Die Renovation unserer Stiftskirche ist ja kein Geheimnis mehr. Was aber genau wie und wann gemacht wird, das wurde bei der Informationsveranstaltung am 09.02.2020 detailliert vorgestellt.
Große Erleichterung über den Renovationsstart
Voller Erleichterung konnten wir am vergangen Sonntag verkünden, dass die vielen langwierigen Abstimmungen auf den verschiedensten Ebenen – Denkmalamt, Stadt Baden-Baden, Land Baden-Württemberg, Schulstiftung, Diözese, Bund – nun von Erfolg gekrönt waren. Schlussendlich hat auch vor wenigen Tagen der Bund grünes Licht signalisiert – und damit den Weg für den Renovationsstart freigemacht.
„Wir haben gerungen und gekämpft – und sind hocherfreut, dass es nun endlich losgehen kann.“
Pfarrer Michael Teipel
Schließlich drängte die Zeit. Die Mörtelarbeiten an der steinernen Fassade des Turms müssen fertigwerden, bevor zum kommenden Jahresende hin die Temperaturen unter 5 Grad fallen.
Erste Bauphase: Turmrenovation
Am 10. Februar 2020 wurden die Verträge an die Baufirmen verschickt. Thomas Halder vom Büro Baukonstruktion Karlsruhe ist zuversichtlich, dass am 09. März der Gerüstaufbau starten kann. Er und auch wir hoffen, dass die Arbeiten – auch wenn es knapp wird – noch vor Weihnachten fertiggestellt werden.
Die erste Bauphase ist die Außenrenovation am Turm mit geplanten Einzelmaßnahmen an der Steinfassade, Turmhelm und Schallläden. Allein der Aufbau des Gerüsts benötigt acht Wochen. Der Turm ist von drei Seiten vom Kirchenschiff umschlossen, deshalb kann das Gerüst nur über eine Seite mit Hilfe von in die Glockenstube geführten Stahlträger aufgebaut werden. Außerdem muss es komplett eingenetzt werden. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch wegen der Falken und Schleiereulen, die im Turm leben.
Sobald das Gerüst den Glockenstuhl erreicht, müssen die Glocken abgenommen werden. Am 22.03.2020 werden sie nach dem Benefizkonzert des Musikvereines Lichtenthal bei einem Umtrunk das letzte Mal läuten.
Zweite Bauphase: Innenraum Kirche
Der Erzbischöfliche Bauamtsrat Bernhard Nicola erläuterte die geplanten Arbeiten im Innenschiff, die ab Sommer parallel zur Tumrenovation verlaufen werden. Sie reichen von Putz-, Reinigungs- und Malerarbeiten über den Austausch des Waschbetonbodens durch einen Sandsteinboden, verbesserte Akustik, Beleuchtung und Beheizung bis hin zur behutsamen Neuordnung des liturgischen Raumes und erstrecken sich zeitlich bis mindestens Ende 2022.
Für weitere Informationen zu den Bauphasen können Sie sich gerne die Zeit- und Maßnahmenpläne anschauen.
Die Verantwortung der Geschichte ins Hier und Jetzt aufnehmen
Ergänzend zu den technischen Ausführungen gaben unsere Bauausschussmitglieder Einblicke in ihre Tätigkeit.
„Die drei Jahre Vorbereitungszeit waren ebenso arbeitsintensiv wie bereichernd. Ich empfinde es als ein großes Glück, Zeitgenossin sein zu dürfen, wenn mit der Renovation die 1000-jährige Geschichte der Stiftskirche fortgeschrieben wird.“
Frau Dr. Lammert
Architekt Peter Kruse erläuterte die Herausforderungen, die richtigen Entscheidungen zu treffen angesichts einer Kirche, die von allen bekannten Epochen, von der Romanik bis zur Neuzeit, geprägt ist.
„Wir freuen uns sehr, wenn Sie nach der Renovation hier in der Stiftskirche nicht nur sehen, dass die Farben aufgefrischt worden sind. Sondern dass sie auch spüren: hier ist ein Geist, der die Verantwortung der Geschichte aufgenommen hat und sich doch im Jetzt und Hier befindet.“
Peter Kruse
Gottesdienste gehen während Bauzeit weiter
Gottesdienste wird es natürlich auch während der Bauzeit weiterhin geben. Solange das Kirchenschiff renoviert wird, werden die Sonntagsgottesdienste im Chor abgehalten. Werktagsgottesdienste werden im Gemeindehaus gefeiert.
„Ab jetzt sollen und dürfen alle spenden“
Frau Dr. Lammert, die sich als Ansprechpartnerin für Fundraising und Spenden ehrenamtlich zur Verfügung gestellt hat, berichtete, wie die Kosten von insgesamt nahezu 7 Millionen Euro erst erstmal den Bauausschuss einigermaßen erschrocken haben.
Durch die große Unterstützung auf allen Ebenen, von Denkmalschutz, Land und Bund, sieht diese hohe Summe inzwischen doch nicht mehr so unbezwingbar aus. Trotzdem brauchen wir noch die Hilfe von Ihnen um den noch offenen Betrag von 1,1 Millionen Euro aufzubringen.
Mit Patenschaften für Kunstschätze und weitere Objekte haben alle, deren Herz für die Stiftskirche schlägt, die Möglichkeit, sich persönlich eng mit der Stiftskirche zu verbinden. Zudem ist es möglich, Stühle, Kirchenbänke, Bodenplatten und Turmsteine zu spenden. Uns liegen bereits schon Spendenzusagen von rund 360.000 Euro vor.
Hier können Sie sich über die Spendenmöglichkeiten informieren.
Denkmal von nationaler Bedeutung
Die Bedeutung der Stiftskirche Liebfrauen Baden-Baden geht noch weit über ihre Aufgabe Kirche zu sein hinaus. Sie ist das älteste Gebäude der Stadt, stadtbildprägendes Denkmal, Ort markgräflicher Grablegen. Zudem wurde durch eine Förderung der Renovation durch den Bund in Höhe von 750.000 Euro erstmals dokumentiert, dass der Stiftskirche sogar von nationaler Bedeutung ist.